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Wer wir sind und was wir wollen

Folgende Menschen engagieren sich regelmäßig in der „offenen Konferenz“ in der Planung und Verantwortung für den Sophia-Zweig:

Dr. Christoph Bernhardt

ist niedergelassener Facharzt für Allgemeinmedizin, Mitglied der Leitung des Sophia Zweiges:
„Die Anthroposophie ist eine moderne spirituelle Weltanschauungen, die aufgrund ihres wissenschaftlichen Charakters den Anforderungen des gegenwärtigen, an der Naturwissenschaft geschulten Bewusstseins entspricht.“

Frederike von Dall’Armi

Die Kontinuität unserer rhythmisch stattfindenden Zweigabende am Mittwoch, die Begegnungen mit so verschiedenen, an geistigen Fragen interessierten Freunden und Freundinnen sind für mich eine dankbare, inspirierende Kraftquelle für meinen Alltag und meiner Arbeit mit der Eurythmie und Heileurythmie.

Joachim Heppner

Als Leiter der Kunstakademie Hamburg vermittel ich jungen Menschen Kunst und Anthroposophie.
„Kunst kann eine Brücke bilden von der eigenen Kreativität zu Erfahrungen übersinnlicher Welten. In der Farbe erleben wir die Seele der Natur und des ganzen Kosmos.In der Phantasie schaffen wir Imaginationen durch den Menschen.“

Renate von Hörsten

Als Pianistin [hauptberuflich]strebt sie an, was der lettische Komponist Peteris Vasks in Worte fasste: „Die meisten Menschen haben heute keinen Glauben, keine Liebe und keine Ideale mehr. Die geistige Dimension geht verloren.“
Ich will der Seele Nahrung geben.

Robert Jankowski

„Frieden –
Unzufrieden – zufrieden
Wer ist es? Ich!
Unzufrieden mit vielem
in der gewordenen Welt
und auch mit mir, bin ich.
Zufrieden mit dem durch mich
Werdenden in mir, bin ich.
Solange es Unzufriedene gibt, Ist Anregung, wie Zufriedenheit erreicht werden kann, ratsam. Frieden, ein Ziel durch Sophia.“

Anja Reglin   

„Nach einem weitgespannten Wanderleben als Eurythmistin zurückgekehrt in den Heimathafen Hamburg finde ich in der Arbeit im Sophia-Zweig, im gemeinsamen Ringen um das Verstehen der Worte Rudolf Steiners den Anker, der mich vor Ort hält.“

Maria Schulenburg

Ehemals Schauspielerin und Rhetorik- und Kommunikationstrainerin.
„Wir bewegen im Sophia-Zweig gemeinsam die großen Fragen des Lebens. Das macht mich innerlich reich und gibt mir Kraft und Zuversicht. – Und die brauchen wir in diesen unruhigen Zeiten.“

Prof. Dr. Ernst Schuberth

„Die Mitarbeit in der anthroposophischen Gesellschaft liegt mir vor allem am Herzen, weil ich dort Menschen begegne, die in individueller Weise sich mit dem Werk Rudolf Steiners auseinandersetzen und es für ihr Leben fruchtbar machen. Durch die lange Zusammenarbeit
ist ein Vertrauensverhältnis entstanden, das jede Begegnung zu einer Bereicherung macht.“

Rolf Speckner

Als freiberuflicher Schriftsteller und Redner schwebt ihm das Ziel vor, dass das Initiationsprinzip wieder Zivilisationsprinzip werden muß. Dem dienen seine Veröffentlichungen zur keltisch-germanischen Mysterienstätte an den Externsteinen, zu Christian Rosenkreuz und zur Michaelschule.

Marlies Weymar

Eurythmistin und Heileurythmistin: „Welch ein befeuernder Gedanke ist es, dass auf die gemeinsam bewegten Erkenninisfragen nach dem Menschen und der Welt die höheren Wesen warten… und dass alles jetzt von der einzelnen Menschenseele abhängen wird.Haben die Menschen heute die Aufgabe, die zu Ende gegangene Schöpfung fortzuführen?“

Ziele und Aufgaben

Der Sophia-Zweig am Rudolf-Steiner-Haus ist ein Bestandteil des eingetragenen Vereins Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland mit Sitz in Stuttgart.
Die Mitglieder des Sophia-Zweiges haben sich verbunden, weil sie die zentrale Not der Gegenwart beheben wollen: die Menschen brauchen eine Erkenntnis ihrer selbst als geistiges, seelisches und leibliches Wesen, um ein menschenwürdiges und auch befriedigendes Leben führen zu können. Menschenwürdig kann ein Gemeinwesen nur sein, wenn die Freiheit des Menschenwesens erkannt und anerkannt wird. So ringt die Gesellschaft in Arbeitsgruppen, an Gesellschafts-abenden, in großen und kleinen Veröffentlichungen mit der Selbsterkenntnis des menschlichen Geistes, der in jedem Menschen das treibende Element seiner Entwicklung sein kann. Wir laden jeden herzlich dazu ein, an unseren Arbeiten teilzunehmen. Die erste und vornehmste Aufgabe jedes Gemeinwesens ist es heute, die Bedingungen dafür herzu-stellen in Schulen, Universitäten, in einer freien Presse, dass die Lehrenden und Schreibenden und alle, die in ihren Umkreis treten, ihre Freiheit entfalten können.
Zu den selbstgewählten Aufgaben der Anthroposophen Gesellschaft gehört es, das Menschenbild der Naturwissenschaft und Medizin dahingehend zu erweitern und umzuschmelzen, dass nicht nur dasjenige in die wissenschaftlichen Betrachtungen einfließt, was aus der Beobachtung der Sinne zu empirischen Tatsachen führt.

Durch Sinnesbeobachtung und Meditation zur Geisteswissenschaft

Auch diejenigen Beobachtungen sollten hinzugenommen werden, die zwar an den Sinnestatsachen, aber mit den Augen des Geistes gemacht werden können. Viele Menschen meditieren in Deutschland. Sie haben damit vielfach den Ausgangspunkt für einen Zugang zur Wirklichkeit der Welt gewonnen. Meditieren ist zweifellos ein wirksames Mittel zur Pflege und Befriedung des persönlichen Seelenlebens. Sie aber als den Ort zu erkennen, wo Geist dem Geiste unverhüllt begegnen kann, ist die zentrale Aufgabe der Gegenwart. Sie kann den menschlichen Geist zur Erkenntnis der geistigen Hintergründe des Daseins führen.
Durch die Mittel der anthroposophischen Geistesschulung, die auf eine nicht leicht zu entdeckende Weise an die Jahr-hunderte alte Rosenkreuzer-Schulung anknüpft, können Erfahrungen des Wesenhaften in der Natur gemacht werden und diese in eine Wissenschaft des Geistes überführt werden. Der Mann, nach dem das Rudolf Steiner Haus seinen Namen erhalten hat, hat vor gut 120 Jahren damit begonnen, eine Bresche in die Zitadelle der materialistischen Wissenschaft zu schlagen. Seine grundlegenden Arbeiten sind für die Zukunft einer spiritualisierten Naturerkenntnis und Medizin ebenso grundlegend wie die Arbeiten Keplers, Boyles und Newtons für die materialistische Seite der Wissenschaft.

Grundlagen der Anthroposophie

Wie in jeder Wissenschaft fängt der Studierende damit an, nachzuvollziehen, was für Kenntnisse bisher errungen worden sind, auf denen man dann aufbauen kann. Dem dienen Kurse innerhalb des Sophia-Zweiges, aber auch in kleinen Gruppen, zu denen sich Mitglieder des Sophia-Zweiges regelmäßig untereinander und mit anderen privat treffen. Drei der grundlegenden Werke Rudolf Steiners sind:
Die Philosophie der Freiheit: In diesem Buch führt Rudolf Steiner den Leser auf einen Beobachtungs- und Denkweg, auf dem der Mensch erkennt, dass er erkennen kann. Im zweiten Teil zeigt er, dass damit auch eine entscheidende Voraussetzung für die Freiheit des Individuums gegeben ist.
Die Möglichkeit der Freiheit verdanken wir der Evolution. Die Wirklichkeit der Freiheit muss jeder selbst erringen.
In dem Buch „Theosophie. Einführung in übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung“ nimmt Rudolf Steiner den Leser mit auf eine Entdeckungsreise in das Seelische und Geistige der Menschenwesenheit. Der Leser entdeckt unter seiner Begleitung den Aufbau der Menschenseele, die verschiedene Wesensglieder hat, deren zeitliche Entwicklung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene von großer Bedeutung sind. Schul- und Hochschulpädagogik empfangen daraus neue Grundlagen. Ein Blick auf die Wiederverkörperung sowie vor allem auf den Weg der Seele und des Geistes im nachtodlichen Dasein und im vorgeburtlichen Bereich runden den Blick auf den Menschen ab. Das Buch „Theosophie“ beschreibt, wie der Mensch heute ist.
„Die Geheimwissenschaft im Umriss“ behandelt die Frage, wie der Mensch seine heutige Konstitution erhalten hat. Dabei zeigt sie auf, dass der Mensch so alt ist wie die Welt selbst: sie haben einen gemeinsamen Ursprung. Das große Bild der Erdenevolution, das Rudolf Steiner zeichnet, lässt die Welt aus einem Wärmezustand hervorgehen, der aber von Seelenwesen und hohen Geistern durchdrungen war, die Teile ihres Wesens geopfert haben, damit der Mensch werden könne. Am Ausgangspunkt der Evolution steht nicht eine Explosion, sondern das liebevolle Opfer hoher hierarchischer Wesenheiten, der „Throne“.

Die „Zweigabende“:
Mittwoch am Mittelweg

Diese und weitere Schriften hat Rudolf Steiner während etwa 25 Jahren durch Vorträge und künstlerische Arbeiten ergänzt. Mit diesen Werken beschäftigt sich ein großer Teil der Mitgliederzusammenkünfte (Zweigabende), die im Sophia-Zweig am Rudolf Steiner-Haus jeden Mittwoch von 19.30-21.00 stattfinden.
Es werden auch künstlerische Abende veranstaltet, an denen Dichterlesungen, Eurythmiedarbietungen, Konzerte usw. stattfinden. Viele Impulse zur Erneuerung der Künste hat Rudolf Steiner für die Architektur, für die Plastik, für die Malerei, die Tanzkunst, das Schauspiel gegeben. Und alle diese Künste werden fleißig geübt. Auffällig ist auch, dass unter den Mitgliedern viele Künstler sind.
Vieles, was sonst nicht als Kunst angesehen wird, sondern als Wissenschaft, fassen wir als Kunst auf, z.B. die Erziehungskunst, die Medizin und den Landbau. Viele Impulse aus Anthroposophie haben sich im Kulturleben einen festen Platz erobert. Die Waldorfschulen, die anthroposophisch erweiterte Medizin, die heilpädagogischen Heime und die Demeter-Landwirtschaft sind die besten Beispiele dafür. Malschulen sorgen dafür, dass die Empfindsamkeit, die das Malen im anthroposophischen Sinne erfordert, nicht verloren geht. Auch die Eurythmie hat sich als Bewegungskunst einen festen Platz im Herzen vieler Zeitgenossen erobern können. Doch gibt es immer noch Lebensgebiete, die nicht von den spirituellen Impulsen der Anthroposophie durchzogen sind. Aber wir arbeiten gemeinsam mit vielen Menschen in aller Welt daran. Mit ihnen fühlen wir uns verbunden.
Kurz, im Sophia-Zweig trifft man auf Menschen, deren geistige und seelische Offenheit zu den interessantesten Gesprächen führen kann. Einige von ihnen stellen sich auf den letzten Seiten dieses Faltblattes vor.

Der Sophia-Zweig und sein befreundetes Umfeld

Der Sophia-Zweig trägt seinen Namen seit dem Winter 2024-25, geht aber organisch zurück auf den ältesten Zweig in Hamburg, der sich 1898 als Teil der damaligen Theosophical Society (London) konstituierte. Seine Mitglieder waren anfangs Kaufleute und deren Frauen. Doch hat sich seine Zusammensetzung schon bald durch Musiker und Schauspieler, durch Bauern, Hausfrauen, Ärzte und Sozialarbeiter, Arbeiter, Handwerker, Lehrer und Theologen weiter-entwickelt. Der Zweig nahm 1906-07 den Namen Pythagoras-Zweig an, den er bis zum Verbot 1935 behielt.
Weitere Zweige in Hamburg haben sich nach dem Zweiten Weltkrieg durch Ausgliederung aus ihm entwickelt: im Hause selbst ist der „Zweig am Montag“. Im näheren Umfeld bestehen der Lessing-Zweig in Bergstedt, der „Novalis-Zweig“ in Bergedorf, der „Manes-Zweig“ am Rothenbaum, der „Michael-Zweig“ in Elmshorn und der „Raphael-Zweig“ in Ahrensburg. Diese Zweige in Hamburg und seiner engsten Umgebung sind verbunden mit einer größeren Zahl anthroposophischer Zweige in Norddeutschland in dem sehr regen und initiativen „Arbeitszentrum Nord“. Dazu gehören Zweige in Bremen, Ottersberg, Lüneburg, Celle, Oldenburg, Osnabrück, Friesland, Lübeck, Schwerin, Kiel, Eckernförde, Flensburg. In vielen weiteren Orten gibt es Arbeitsgruppen.
Eine Fülle von befreundeten Einrichtungen kann man dem Hinweis-Heft entnehmen, das monatlich erscheint.
Der Sophia-Zweig ist für Menschen, die Hunger auf Geist haben, für Menschen die an die Stelle des „betreuten Denkens“ eigene Erkenntnis-Bemühungen setzen wollen. In Abwandlung eines Wortes von Kant sagen wir: Oh Mensch! Erkühne Dich, dich der Augen deiner Seele zu bedienen!
Rolf Speckner